Das ACC-System versucht, mit farbmetrischer Hilfe konstante Farblieferungen und Farbkarten zu ermöglichen, durch seine gleichabständige Ordnung anschaulich und durch Vermeidung komplizierter Umrechnungsprozesse zwischen den physikalischen und den empfundenen Werten wirtschaftlich zu sein (das heißt, Farbmuster zu günstigen Preisen anzubieten). Das ACC- System besteht aus einem Zylinder, dessen Grundkreis in 24 Farbsegmente aufgeteilt ist, die alphabetisch erfaßt werden. Die beiden anderen Parameter, Helligkeit und Sättigung, können 100 unterschiedliche Stufen annehmen, die von 00 bis 99 numeriert werden. (Ausführlicher Text)
Aus Holland stammt das kreiszylindrische Farbsystem mit der Bezeichnung «Acoat Color Codification» (ACC), das im Jahre 1978 von der Lackindustrie (Sikkens GmbH) entwickelt worden ist und sich die Beschreibung von Farboberflächen zum Ziel genommen hat. Theoretisch können nach diesem System 2,4 Millionen Farben berechnet werden. Für die Praxis sind etwa 1 Million deckende, transparente, glänzende, metallische und andere Oberflächenfarben von Interesse.
Das ACC-System versucht, mit farbmetrischer Hilfe konstante Farblieferungen und Farbkarten zu ermöglichen, durch seine gleichabständige Ordnung anschaulich und durch Vermeidung komplizierter Umrechnungsprozesse zwischen den physikalischen und den empfundenen Werten wirtschaftlich zu sein (das heißt, Farbmuster zu günstigen Preisen anzubieten).
Der dem ACC-System zugrunde liegende Farbkreis besteht aus 24 «Bunttönen» («Kleurtoon»), die entlang des Radius von innen nach außen in ihrer Sättigung («Verzadiging») und entlang der senkrechten Höhe nach der Helligkeit («Heldermeid») variieren. Bei diesen beiden Parametern werden jeweils 100 Stufen unterschieden, die durch Zahlen zwischen 00 und 99 notiert werden. Die sich an vier Grundfarben orientierenden Segmente des Farbkreises erhalten zu ihrer Kennzeichnung Buchstaben. Die Benennung beginnt bei Rot mit dem Buchstaben A und läuft über Gelb (G), Grün (L) und Blau (T) zurück zu Rot. Zur feineren Unterteilung können zusätzlich Ziffern zwischen 0 und 9 angefügt werden.
Die genauen Koordinaten des ACC-Zylinders sind eng mit denen des CIEL*a*b* Systems verwandt, das heißt, das ACC-System vertraut auf dessen «empfindungsgemäßer Gleichabständigkeit», und die Linien gleichen Bunttons sind Strahlen, die aus dem Ursprung des Koordinatensystems herauslaufen. Die Konstruktion ist zum Weißen und Schwarzen hin offen, so daß dem System neue Grade der Helligkeit zugefügt werden können, ohne dabei seine Geometrie verändern zu müssen. Weiß und Schwarz verlieren dadurch die exponierte Stellung, die sie als Pole von Kugeln und Kegeln einzunehmen pflegen.
Der Farbkörper des ACC-Systems nimmt offenbar auch Farben auf, die heller sind als das reine Weiß (z.B. Tagesleuchtfarben), und verzichtet dafür auf sehr dunkle Töne, die in der Praxis auch nur selten vorkommen.
Die genaue Kodierung der Farben erfolgt durch eine sechsstellige Zahl der folgenden Reihenfolge: «Buntton, Sättigung, Helligkeit». Die Folge C2.10.70 kennzeichnet zum Beispiel ein helles Rotorange mit geringer Sättigung, und die Folge G0.55.80 meint eine gelbe Farbe von mittlerer Sättigung und sehr großer Helligkeit.
Wer versucht, das holländische ACC-System farbmetrisch zu charakterisieren, um es mit dem deutschen DIN-System oder dem schwedischen NCS-System abstimmen zu können, wird allerdings trotz einfacher Formeln seine Schwierigkeiten bekommen. Die europäischen Industriestaaten haben ihre Systeme so gewählt, daß die jeweilige nationale Norm unangetastet bleibt.
Datierung: Der Farbzylinder wurde 1978 für die Lackindustrie entworfen.
Herkunft: Niederlande
Grundfarben: Farbkreis mit 24 unterschiedlichen «Bunttönen» und den Grundfarben Gelb, Grün, Blau und Rot
Form: Zylinder
Anwendung: Farbmetrik, konstante Farblieferung
Referenzsysteme: DIN — NCS — CIELAB
Literatur: «Acoat Color Codification System Handbuch für Farbgestaltung», Sikkens (1978); G. Döring, «Der Vergleich zweier neuer Farbsysteme (ACC und NCS) mit der DIN-6164-Farbordnung», Farbe 29, 53-75 (1981).