Max Becke

Das Ziel des Beckeschen System liegt darin, die «Gesetzmäßigkeiten der stoffichen Farbgebung und Farbwirkung aufzuklären», das heißt, mit der subtraktiven Mischung der stoffichen Farben ebensogut zurechtzukommen wie die Physiker mit der additiven Mischung der farbigen Lichterscheinungen. Ein «natürlicher Dreifarbenwürfel» wird vorgestellt, der in seinen acht Ecken acht verschiedene Farben trägt. Er wird mit senkrechter Grauachse so aufgestellt, daß an der Spitze Weiß und am Grund Schwarz zu liegen kommt. Vom Weißen her führen die Kanten zu den drei «Urfarben» Reingelb, Reinblau und Reinpurpur, und vom Schwarzen her laufen die Kanten zu den «Hauptfarben» Vollgrün, Vollviolett und Vollscharlach. In der Konstruktion lassen sich Hauptachsen und Gegenpolachsen finden. (Ausführlicher Text)


Datierung: Der Chemiker-Kolorist Max Becke, der ein Forschungsinstitut für die Textilindustrie leitete, publizierte seine «natürliche Farbenlehre» 1924 in Wien.

Herkunft: Österreich

Grundfarben: Drei Urfarben: Reingelb, Reinblau und Reinpurpur

Form: Würfel

Referenzsysteme: Müller I

Literatur: M. Becke, «Einführung in die natürliche Farbenlehre», Wien 1924; M. Becke, «Bemerkungen zu dem Vortrage Dr. A. Lauterbach (…) Zur natürlichen Farbenlehre Max Beckes», Melliand’s Textilberichte 7, 501-502 und 8, 596-600 und 9, 676-680 und 10, 753-756 (1925).