Wilhelm Wundt

Gegen das Ende des 19. Jahrhunderts taucht die Psychologie im Bereich der Wissenschaften auf. Zu den frühen Pionieren, die eine experimentelle Psychologie als Erfahrungswissenschaft aufbauen und absichern, gehört Wilhelm Wundt, der Physiologie und Philosophie studiert und im Laufe seines Forscherlebens die Grundlagen für eine «Physiologische Psychologie» entwirft. Die Wundtsche Farbenkugel von 1874 weist entlang des Äquators acht Grundfarben in gleich großen Segmenten auf, die sich zum weißen beziehungsweise schwarzen Pol hin stufenweise verändern. Der Farbenkegel von 1893 baut ähnlich auf sechs Ausgangsfarben auf, die alle einer schwarzen Spitze zustreben. In beiden Systemen liegen sich unterschiedliche Komplementärfarben gegenüber. (Ausführlicher Text)


Datierung: Zwischen 1874 und 1893 stellt der Psychologe Wilhelm Wundt in seinen Vorlesungen zwei verschiedene Farbsysteme vor.

Herkunft: Deutschland

Grundfarben: a) Grün, Blau, Purpur und Gelb; b) Gelb, Blau und Rot

Form: a) Kugel; b) Kegel

Referenzsysteme: ForsiusNewtonLambertChevreulMaxwellBezoldOstwald

Literatur: W. Wundt, «Grundzüge der physiologischen Psychologie», Leipzig 1874; W. Wundt, «Vorlesungen über die Menschen- und Thierseele», Leipzig 1893; E. G. Boring, «Sensation and Perception in the History of Experimental Psychology», New York 1942.