Isaac Newton

Nachdem Newton das Tageslicht durch ein Prisma in einzelne Farben zerlegt und dabei sieben Hauptfarben gezählt hatte, fiel ihm weiter auf, daß diese Reihe dem Farbton nach in sich zurückläuft. Indem er das violette Ende des Spektrums mit dem roten Anfang verknüpfte, schuf er seinen Farbenkreis, der sich nachhaltig auswirkte. Mit Newtons Kreisform wird der Übergang von der ein- zur zweidimensionalen Farbordnung vollzogen. Es ist dabei nützlich, sich klarzumachen, daß dieser Schritt zwar von einem Physiker durchgeführt wurde, dennoch aber wenig mit Physik zu tun hat. Unser Gehirn ist es, das aus der Linie der Physik den Kreis macht, den Newton als erster gezeichnet hat. (Ausführlicher Text)


Datierung: Die berühmte kreisförmige Anordnung der Spektralfarben erscheint im Jahre 1704 in seinem zentralen Werk über «Opticks».

Herkunft: England

Grundfarben: Rot, Orange, Gelb, Grün, Cyanblau, Ultramarinblau, Violettblau

Form: Kreis

Anwendung: Physik

Referenzsysteme: Grosseteste, Alberti, da VinciAguiloniusKircherWallerMayerHarrisSchiffermüllerSowerbyGoetheFieldMaxwellHelmholtzWundt

Literatur: I. Newton, «Opticks», London 1704 (zahlreiche Neuauflagen); K. T. A. Halbertsma, «A History of the Theory of Colour», Amsterdam 1949; R. S. Westfall, «The development of Newton’s theory of color», Isis 53, 339-358 (1962); John Gage, «Kulturgeschichte der Farbe: von der Antike bis zur Gegenwart», Ravensburg: Maier, 1994, Seiten 201-203.